Monday, December 24, 2007

Animal Hope besucht uns in Castellbisbal


Unsere Kolleginnen Danielle und Jeanne aus Luxemburg besuchen uns im TH und sind als Flugpatinnen mit Martin, Jeannette und Nonita zurückgeflogen. Wir freuen uns auf Ihrem Besuch!

Monday, December 03, 2007

Claudios Botschaft



Ich habe diesen Brief von unserer Freundin Tina Hamp (Tierhilfe Verbindet) bekommen, ich denke es löhnt sich ihn hier offen zu machen:



Ich lernte Kater Claudio vor einigen Wochen kennen. Eigentlich sah ich zuerst nur sein Foto, das ihn in einer spanischen Perrera zeigte. Wir schrieben nach Spanien und ließen ihn und die anderen fünf Katzen auf den weiteren Fotos heraus holen, so dass sie nach Deutschland fliegen konnten.
Als ich Claudio das erste Mal sah, schloß ich ihn fest in mein Herz. Kennen Sie das? Manchmal sieht man jemanden und weiss gleich, „hey, genau für jemanden wie Dich ist ganz viel Platz in meinem Herzen“!
Er war der Typ der jeden begrüßte mit einem Blick der sagte: „ Hey, Du siehst nett aus, Du bist sicher mein Freund!“ Ich sah aber auch, dass Claudio nicht gesund war, nach vielen Jahren Tierschutz erkennt man schnell was sich für viele andere noch verbirgt. Wir ließen umgehend ein großes Blutbild machen, um Gewissheit zu bekommen. Leider hatte ich recht, ich hatte so sehr gehofft mich zu irren...
Ich erfuhr es, als ich gerade unterwegs war und unsere Tierärztin mich am Handy anrief. Ihre Stimme verhieß nichts Gutes und sie bestätigte meine Befürchtungen, dass Claudio FIP-positiv war. Da er bereits sehr dünn war und immer wieder hohes Fieber hatte, war die Frage, ob man sogleich einschläfern sollte. Aber ich konnte nicht, ich habe in diesem Jahr schon zu viele Tiere sterben gesehen.... Wir beschlossen, Claudio behandeln zu lassen, ich in dem eisernen Willen um ihn zu kämpfen, meine Tierärztin in der Gewissheit, dass ich dies brauchte, obwohl wir beide wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war. Aber Claudio schnurrte sehr viel, er schmuste und spielte, auch wenn er schnell müde wurde. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte er noch so viel Lebenswillen, dass ich seinen Willen einfach nicht in Frage stellen wollte und konnte.
Zwei Minuten nach diesem Telefonat rief eine der THV-Pflegestellenbetreuerinnen an und sagte, dass in einer unserer neuen Pflegestellen die beiden Pflegekatzen so schnell als möglich ausziehen müssten, denn beim Tierarztcheck waren ein paar Flöhe gefunden worden. Sicher, das ist nicht angenehm, aber alle unsere Pflegestellen werden vor der Aufnahme von Pfleglingen mündlich und schriftlich informiert, was auf einen zukommen kann und in seltenen Fällen eben auch mal ein paar Flöhe. Die Katzen waren bei unserer Tierärztin dagegen sofort behandelt worden und somit inzwischen unschädlich gemacht. Aber sie mussten trotzdem weg, denn so hatte man sich das ja nicht vorgestellt. Während mir die Pflegestellenbetreuerin dies aufgeregt und entrüstet erzählt, hämmert es in meinem Kopf. WAS hatte man sich denn WIE vorgestellt? Die Leute hatten sich bei uns gemeldet, alle Informationen in persönlichen Gesprächen schriftlich und mündlich erhalten, wir haben alles was im schlimmsten Fall auf einen zukommen kann angesprochen und es waren erwachsene Menschen, die sich dafür entscheiden hatten. DAFÜR bedeutet in diesem Fall sich im Tierschutz zu engagieren, Tiere aufzunehmen, die in Not sind, die oftmals durch die Hölle gehen mussten, vielen ist weder Hunger, Durst, Kälte, Dreck oder Schläge fremd. Sie kommen in unsere Pflegestellen, damit wir sie oftmals mit diesem Schritt vor einem schlimmen Schicksal retten.
Und besonders die Menschen, die sich im Tierschutz engagieren möchten, sollten sich über diese Aufgabe und Verantwortung bewusst sein.Es ist keine romantische Aufgabe und man bekommt auch keine Preise dafür.
Tiere, weil ein inzwischen behandelter Flohbefall festgestellt wurde - was übrigens bei unseren eigenen Tiere jederzeit passieren kann, wenn sie keinen entsprechenden Schutz haben - wieder abzuschieben, ist ein Irrsinn.
Heute ist der 26. November und Claudio lebte vier Wochen bei mir. Er brauchte täglich Spritzen, eine immer laufende Wärmeplatte, mehrmals täglich Fieber messen und viel Zuwendung und Liebe. Ich hätte für diesen kleinen Zwerg alles getan, hätte ich damit sein Leben retten können.
Ich habe dies alles für Claudio aufgeschrieben, denn sein Schicksal soll nicht umsonst gewesen sein.
Claudio zeigte uns, dass wir manchmal für ein Tier kämpfen und nur für ein paar Wochen gewinnen zu scheinen. Für uns ein paar Wochen, für ein Tier hat es vielleicht das erste Mal im Leben einen Ort gegeben, wo es Liebe, Respekt und Würde erfahren hat. Sicher, man wünscht sich immer das Happy End, dass man ein tolles Zuhause findet und das Tier lange in seiner geliebten Familie lebt. Aber das gelingt nicht immer, manchmal ist die Zeit gegen uns.....
Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich als Pflegestelle im Tierschutz engagieren zu wollen, überlegen Sie bitte gut. Ich möchte über niemand richten, aber man sollte in der Lage sein, für ein Tier wirklich da zu sein, komme was wolle und sich ansonsten lieber dagegen entscheiden. Denn die Tiere brauchen endlich Respekt und die Begleitung verantwortungsbewusster Menschen, nicht das Gefühl, wieder nicht willkommen zu sein.
Ich möchte Claudios Schicksal als Botschaft und als Erinnerung schicken, dass wir Menschen beim Treffen unserer Entscheidungen eine Verantwortung eingehen und die uns anvertrauten Schützlinge es so sehr brauchen, dass wir uns dessen bewusst sind und dies auch ausüben, egal welchen Weg wir mit einem Tier zu gehen haben.
Mach´s gut Claudio, in unserem Herzen wirst Du immer weiter leben, ich hätte alles für Dich getan, hätte es eine Chance gegeben, dass Du bleiben kannst.
Tina Hamp